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Schröter Bertram

Bertram Schröter is a longstanding SCI member in Germany. For many years he takes care of the archives of SCI Germany.

  

Bertram Schröter

Das Logo des SCI

by Bertram Schröter (Sep 26, 2005)

Das Logo des SCI entwickelte sich aus einem SCI-Abzeichen,welches aus den 1920er-Jahren stammt und bis etwa 1950 weite Verbreitung fand.

SCI Logo als Abzeichen 1931
SCI  Logo um 1946
SCI Saarbrücken Logo um 1946
SCI Deutschland Logo um 1958
SCI Deutschland Logo um 1960
SCI Deutschland Logo um 1970
SCI Deutschland Logo um 1980
SCI Deutschland Logo um 1995
SCI Deutschland Logo um 2000

Es war in zwei Ausführungen gebräuchlich: einer kleineren silbernen Ausgabe als Abzeichen für Mitglieder und einer etwas größeren bronzenen Form, die den Teilnehmern an Diensten als Anerkennung überreicht wurde.

Die dargestellte Schaufel vor einem zerbrochenen Schwert mit der lateinischen Inschrift PAX für Frieden sollte die aufbauende Arbeit des SCI mit "Picke und Schaufel" symbolisieren, das zerbrochene Schwert die Absicht, die zerstörerische Tätigkeit des Militärs durch den Zivildienst zu ersetzen. Der Entwurf des Abzeichens geht wohl auf Pierre Ceresole, den Gründer des SCI, zurück. Ob ihm dabei ein Freund oder Grafiker behilflich war, ist nicht mehr feststellbar. Von einem unserer älteren Freunde wissen wir, dass er "sein" bronzenes Abzeichen im Jahr 1930 nach der Teilnahme an einem Dienst in Albefeuille - Lagarde in Frankreich von Pierre Ceresole persönlich überreicht bekam.

Auf den Briefköpfen des Schweizer und des Britischen Zweiges wurde eine Abbildung dieses Abzeichens als erstes Logo des SCI verwendet.

Im internationalen Mitteilungsblatt des SCI, dem ursprünglich in der Schweiz herausgegebenen 'Le Service Civil', wurde das Logo in einer grafisch etwas abgewandelten Form genutzt, umgeben von dem kreisförmigen Schriftzug "Nicht Worte sondern Taten". Von einer Quäker-Tagung 1920 in Bilthoven in den Niederlanden, auf welcher der Internationale Versöhnungsbund gegründet wurde, ist ein Ausspruch von Walter Koch aus Lüdenscheid überliefert, der besagt, "der Worte seien nun genug gewechselt, es müssten Taten folgen". Dies war der Anstoß für einige der Tagungs-Teilnehmer, noch im gleichen Jahr, im November 1920 auf dem Schlachtfeld von Verdun beim Wiederaufbau des Kriegszerstörten Dorfes Esnes zu helfen. Aus diesem ersten freiwilligen internationalen Arbeitslager von Friedensfreunden entwickelte der Schweizer Pierre Ceresole dann den Service Civil International.

Bei seiner Gründung 1946 wurde das Logo in dieser Form vom deutschen SCI-Zweig übernommen und bis 1957 für Briefköpfe und das Mitteilungsblatt genutzt.

Der Spruch "Nicht Worte sondern Taten" führte offensichtlich bereits in den 50er-Jahren zu Missverständnissen. Jedenfalls findet sich das Logo etwa ab 1958 auf den Briefköpfen ohne ihn. Zur Erläuterung muss gesagt werden, dass das "Nicht Worte" keineswegs abschließend gemeint war: Der SCI wollte durch seine "Taten" in Form von harter Arbeit überzeugen. Dies schloss jedoch keineswegs aus, in den Abendstunden und an den Wochenenden die Probleme der Welt gemeinsam zu diskutieren, sich Vorträge anzuhören etc. Denn von Beginn an war dies eine selbstverständliche Ergänzung der körperlichen Tätigkeit auf dem Arbeitsplatz. Bei seiner Nutzung in den Briefköpfen wirkte das Logo in der vorstehenden Form etwas "verloren" und wenig attraktiv. Im Mittelpunkt eines Stempels dagegen, welchen die Arbeitsgruppe Saarbrücken des Schweizer Zweiges bereits ab 1946 verwendete, wirkte das Logo dagegen besser.

Als zehn Jahre nach dem Krieg die Wirtschaft wieder florierte, man selbstbewusster wurde und wieder mehr Wert auf die äußere Gestaltung legte, wurde bei einer grafischen Aufbereitung etwa 1960 eine abstraktere Form des Logos gewählt. Vom zerbrochenen Schwert blieb dabei nur die eine Hälfte, aber durch den umgebenden Dreiviertel-Kreis erhielt das Logo wieder eine geschlossene Form. Ohne Zweifel war dieser Entwurf grafisch gelungen, der Sinn des Logos wurde damit allerdings nicht leichter erkennbar. In einer revolutionären Phase Ende der 60er- / Anfang der 60er-Jahre wurde das Logo im deutschen SCI-Zweig so gut wie nicht mehr benutzt. Statt dessen trugen Briefe und Drucksachen einen roten Punkt etwa der gleichen Größe.

Erst nach Rückkehr geordneterer Verhältnisse Mitte der 70er-Jahre besann man sich auf das alte Logo. Seitdem ist allerdings keine klare Linie mehr erkennbar: Anfangs gab es eine grob vereinfachte Form, in der nicht nur der Schriftzug PAX für Frieden entfiel, sondern auch die Schaufel und das zerbrochene Schwert nur noch für Eingeweihte zu identifizieren sind. Manchmal wurde auch das alte Logo aus den 60er-Jahren wieder verwendet. Auf der Mitgliederzeitschrift 'amitiés' und anderen Drucksachen findet sich zumeist ein wenig aussagendes Punkte-Logo. Für den offiziellen Briefkopf des deutschen SCI-Zweiges wurde das verstümmelte Logo etwa Mitte der 70er-Jahre grafisch wieder etwas aufbereitet, allerdings ohne dadurch wieder aussagekräftiger zu werden.

Hier harrt wohl noch eine Aufgabe für das neue Jahrtausend!




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