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Hegnauer Idy
* 12.09.1909 Obfelden (Switzerland)
  1937-1938 Long Term Volunteer in Spain
  1939 Marriage with Ralph Hegnauer
  1948-1949 Coordinator for AFSC in Gaza
  1950-1951 Long Term volunteer in India
  1954-1955 Long Term volunteer in Greece
  1954-1955 Social work in Israel
  1958-1960 SCI Delegate for North Africa
+ 19.11.2006 Affoltern am Albis (Switzerland)

Further article on Idy Hegnauer

  

Idy Hegnauer

In memoriam of Idy Hegnauer 1909-2006

by Philipp Rodriguez (Nov 19, 2007)

Memorial Day, 19. November 2007, Herzberg (Switzerland)

One year ago Idy Hegnauer, a long standing member of SCI died. In 1959 she was involved in relief help for refugee children of Algeria. With pictures and reports Idy tried successful to raise money in order establish an orphanage for refugee children in La Marsa (Tunisia). The following photos and texts are from Idy. They can be consulted in the SCI Archives in La Chaux-de-Fonds.

One year ago Idy Hegnauer, a long standing member of SCI died. In 1959 she was involved in relief help for refugee children of Algeria. With pictures and reports Idy tried successful to raise money in order establish an orphanage for refugee children in La Marsa (Tunisia). The following photos and texts are from Idy. They can be consulted in the SCI Archives in La Chaux-de-Fonds.


Algerian War Orphanages 1959

In der Masse der Millionen, die über die ganze Welt verstreut ihr armseliges, hilfloses und ungewisses Da­sein fristen gibt es auch die algerischen Heimatvertriebenen in Tunesien und Marokko. Ihre Zahl nimmt ständig zu, obschon der Fluchtweg immer beschwerlicher wird und der Grenzübertritt mit grosser Lebensge­fahr verbunden ist. Frauen und Kinder sind bei weitem in der Überzahl (Frühjahr 1959).

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Die Kinder können nicht mehr lachen und froh sein. Seltsam scheu und verängstigt schleichen sie hinter einem her. Sie spielen nicht, wie das bei gesunden Kindern selbstverständlich ist; ihre Augen sind nicht neugierig, fragend. Ihr Gesichtsausdruck ist der eines Greises. Sie haben den Tod gesehen; sie tragen schreckliche Erinnerungen an Grausamkeiten, an verzweifelte Situationen in ihrem Gedächtnis herum.

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Von den 120'000 algerischen Flüchtlingen in Tunesien sind 60'000 Kinder von allen Altersstufen. Entspre­chen den statistischen Angaben des algerischen Roten Halbmonds in Tunis sind wieder zirka die Hälfte dieser Kinderzahl Waisen und Kinder, die durch Kriegshandlungen von ihren Eltern getrennt worden sind.[...] Die Hilfe an die algerischen Flüchtlingen in Tunesien wird dadurch erschwert, dass sie in den Grenzgebieten, möglichst in Familiensippen vereint, ausgedehnt auf einer Strecke von ca 300 km verstreut leben. (3.April 1959)

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In LA MARSA, einer kleinen Stadt am Meer ca 25 km von Tunis entfernt hat die Union Genérale des Travailleures Algériens ein Heim für ca 100 Knaben eingerichtet. Dank ausländischer Hilfe konnte diese ein­zige Institution während 8 Monaten erhalten bleiben. Dem Internationalen Zivildienst ist es gelungen ein zwei­tes leer stehendes Gebäude zu finden, das räumlich die Aufnahme von Kindern und 6-7 Erwachsenen ermög­licht. [...] Am 19.März 1959 sind bereits die ersten 65 Kinder in das Haus eingezogen.(3.April 1959)

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Wenn man durch das grüne Gartentor in das Innere der Mauerumrandung tritt, ist man im Nu umgeben von einer Schar schwarzhaariger, dunkeläugiger Buben. Sie flitzen um die Hausecke, spielen im Gar­ten, sitzen in den Schulräumen, hüpfen über Treppen und Gänge, hinaus, hinein, hinab, hinauf. Ihr Kinderla­chen kommt mir entgegen und lässt mich immer aufs Neue erstaunt aufhorchen. Wenn ich dann die Kinder im geräumigen Essraum vor ihrem Plastikteller beisammen sehe, wenn ich Gesicht um Gesicht betrachte, dann erfüllt wohl stille Freude mein Herz, aber unwillkürlich erwacht in mir auch die Erinnerung an die Februarwo­chen dieses Jahr, als wir die Kinder aus ihren Erdlöchern und Laubhütten, aus dem tiefsten Elend eines Flüchtlingsdaseins holten. Kopfschüttelnd muss ich mich fragen: sind es wirklich dieselben Kinder, dieselben Gesichter? (20.Mai 1959)


Junge Franzosen, Studenten, Handwerker, Angestellte, Väter, Söhne müssen ihr Heim verlassen, um in den Krieg zu ziehen. In einem Krieg der in 6 jähriger Dauer mehr als eine Million Menschenopfer gefordert hat und doch keine Lösung der Probleme brachte. Und trotzdem dürfen wir am Unverstand der Menschen nicht verzweifeln. Wir müssen immer aufs Neue Versuchen, zum notleidenden Menschen zu kommen. Nicht nur, um ihm materielle Hilfe zu bringen, um ihn am Leben zu erhalten mit einem Minimum an Lebensmittelzu­teilungen, sondern auch darum, weil wir ihm als Bruder begegnen möchten, ihm unsere Hand bieten möchten, damit er nicht seelisch und moralisch in seinem auswegslosen Elend zu Grunde gehen muss.(August 1959)




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